Alpenüberquerung Tag 2

Alpenüberquerung Tag 2

Grenzgänger

Tag zwei war im doppelten Sinne grenzwertig. Einerseits sind wir lange entlang der italienische Grenze gefahren, andererseits war es mit über 2.600 Höhenmetern für uns beide mit Abstand das härteste was wir bisher am Rad erlebt haben.

Zugegeben man muss schon ziemlich verrückt sein, um sich diese Tour überhaupt ‚anzutun‘. Insbesondere die heutige Etappe ließ auch mich das ein oder andere Mal, zweifeln ob es die Qualen wirklich wert sind. Rückblickend kann ich aber sagen, dass es schon allein durch das Glücksgefühl beim Ankommen absolut Wert ist.

Die Nacht hatte es durchgeregnet, doch pünktlich zum Start um 9 hat es glücklicherweise aufgehört. Lange Zeit zum verdauen des Frühstücks gab es nicht. Gleich vom Hotel weg ging es 700 Höhenmeter hinauf zum Wallfahrtskloster Maria Waldrast.

Viele weitere Höhenmeter, harte Anstiege und rasante Abfahrten auf Wanderwegen brachten Thomas und mich nahe an unsere körperlichen Grenzen. Zwischenzeitlich mussten wir auch die Räder schieben, da entweder die Steigung zu groß wurde oder noch Schnee auf der Strecke lag.

Unser 2er Team funktioniert perfekt. Wir sind ein eingespieltes Team mit ähnlicher körperlicher Fitness. Somit ist klar wenn einer von uns an seine körperlichen Grenzen kommt, ist auch der andere kurz vorm Down.

Highlight des Tages war sicher die Militärstraße entlang des Brennergrenzkamms zwischen Österreich und Italien. Auf 2.000 Metern ging es vorbei an verlassenen militärischen Mannschaftsunterständen und Bunkern. Das ansonsten herrliche Panorama konnten wir aufgrund des Nebels heute leider nur erahnen. Andererseits bin ich mir nicht sicher ob wir die Etappe unter praller Sonne überhaupt geschafft hätten.

Nach der Grenzstraße ging es 1000 Meter auf einem Wanderweg abwärts nach Südtirol. Dies war zwar körperlich weniger anstrengend, aber hat es doch unserer Konzentration alles abverlangt. Ein Fahrfehler und die Tour hätte abrupt im Krankenhaus geendet.

Überglücklich haben wir nach über 10 Stunden Sterzing am Brenner erreicht. Die schwerste Etappe der Tour ist geschafft. Thomas‘ App meinte er brauche 58 Stunden Regeneration. Diese Zeit bleibt natürlich nicht, morgen wartet die nächste Etappe auf uns!

2 Gedanken zu „Alpenüberquerung Tag 2

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