Alpenüberquerung Tag 5

Alpenüberquerung Tag 5

Kraftakt

Das Ziel der Reise – Riva del Garda erreicht. 💪🏁🚲

Gestartet morgens in Cles haben wir uns noch die Möglichkeit offen gehalten, die fünfte und sechste Etappe zusammen an einem Tag zu machen. Letztere war  mit 26 km und rund 500 Höhenmeter vergleichsweise kurz angeschrieben. Nach den Anstrengungen der letzten Tage und den schwer beanspruchten Beinen und Hintern schien dennoch nicht klar ob es für uns machbar wäre. 

Nach dem ersten Teilstück hatten wir den Gardasee somit bereits quasi  vor Augen. Diese Tatsache hat bei uns beiden noch einmal zusätzliche Kraftreserven mobilisiert. Wir haben also voll durchgezogen und eine mega starke Leistung am Rad abgeliefert. 94 km und 1.800 Höhenmeter mit dem Mountainbike – ein richtiger Kraftakt am letzten Tag.

Angekommen am Gardasee fiel uns beiden ein Stein vom Herzen. Ein großes Glücksgefühl und großer Stolz machte sich breit. Fast 9.200 Höhenmeter habe wir in 5 Tagen erradelt. Ein Leistung und ein Erlebnis an die wir unser restliches Leben erinnern werden.

Nachdem für ausreichend Fotos posiert wurde, konnten wir es uns trotz kühler Temperaturen nicht nehmen lassen in den See zu springen.

Während Thomas die Tour insgesamt schwerer eingeschätzt hatte, habe ich es mir ehrlicherweise einfacher visualisiert. Ich bin dabei einige Male nahe an meine körperlichen Grenzen gestoßen. Insbesondere natürlich am zweiten Tag mit 2.500 hm – absoluter Höhepunkt. Es war nicht alles fahrbar, aber sicher machbar.

Die Tour hat mir wiedereinmal vor Augen geführt was der menschliche Körper in Extremsituationen im Stande ist zu leisten. Wir sind sind beide relativ fit, allerdings sind unsere Körper Daueranstrengungen von 6-10 Stunden mehrere Tage hintereinander wahrlich nicht gewohnt. Spezielles Radtraining haben wir im vorhinein für diese Tour nicht gemacht. Die Alpenüverquerung zu schaffen bedarf allerdings neben der körperlichen Leistung insbesondere mentaler Stärke. Schmerzen, Erschöpfung wegzustecken und den Kopf einfach mal auszuschalten sehe ich als wesentlichste Voraussetzung, das gesteckte Ziel erreicht zu haben. Die Schmerzen am Sitzfleisch waren von zweiten bis zum fünften Tag immer voll da. Die schweren Oberschenkel brauche ich wohl nicht nocheinmal erwähnen. Der Rucksack machte auch Schultern und Rücken zum ständigen lästigen Begleiter. Grenzen gibt es, aber zu 99% sind diese im Kopf. Unser Körper ist zu so viel mehr im Stande als für das was wir ihn im Alltag gebrauchen. In Extremsituationen schaffen wir alle großes – zu Hause auf der Couch wird man dies allerdings nie erfahren.

Wie bereits geschrieben haben Thomas und ich auf der Tour super harmoniert. Thomas hat mit seiner eisernen Mentalität seinen Tritt unbeirrt und ruhig durchgezogen. Selbst wenn ich bergauf voraus gefahren bin, hat er mit seinem Fully sein Tempo gemacht und mich spätestens bei meinen häufigen Pipipausen eingeholt. Nachdem ich die letzten Touren alleine unterwegs war, bin ich unglaublich dankbar einen so treuen Kameraden bei dieser Tour an meiner Seite gehabt zu haben.

Kurz vorm Ziel

Neben der sportlichen Leistung auf die wir mächtig stolz sind, stand auch das Erlebnis in der Natur für uns als Bergliebhaber im Vordergrund. Wir haben eine wunderschöne Zeit draussen erlebt, atemberaubende Landschaften gesehen, frische Bergluft geatmet und viele schöne Naturmomente erlebt. Auch wenn das ein oder andere Mal Wolken und Nebel uns den Blick auf die Gipfel versagt haben, so hatten wir richtig Glück mit dem Wetter. Es war nicht zu heiß und wir blieben bis auf eine Ausnahme völlig trocken.

Unseren Körper gönnen wir jetzt erstmal  Erholung bevor es am Freitag zurück in die Heimat geht. Nächste Woche steht schon die nächste tolle Bergtour an. Aber auch weitere Radtouren schwirren bereits in unseren Köpfen…

3 Gedanken zu „Alpenüberquerung Tag 5

  1. Herzlichen Glückwunsch zu dieser grandiosen Leistung 👋👋👋💪
    “Von der Couch aus” war es voll interessant, euch zu begleiten und die Spannung, was euch nächsten Tag erwartet, war groß. Dass ihr es schafft stand für mich ohnehin außer Zweifel.
    Bewundernswert finde ich es, dass du, lieber Jacob, dir nach all den Anstrengungen des Tages noch die Mühe gemacht hast, diesen fantastischen Reisebericht zu erstellen. Ein ganz großes Danke dafür 🤗

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