Unknown paths

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Tag 2: Orth/Donau – Trnava

Los gings gemütlich von der Unterkunft in Orth an der Donau Richtung Staatsgrenze. Der Wind meinte es auch diesmal nicht wirklich gut mit mir. Die 40 km entlang des Eurovelo 6 bis Bratislava waren daher etwas anstrengender als geplant.

Habe ich gestern noch den fehlenden Abenteuercharakter der Strecke erwähnt, war er dann ab der slowakischen Hauptstadt voll da. Den Weg raus der Bratislava im Zickzackkurs (trotz vorhandener Route am Handy) zu finden war schon die erste Challenge. Endlich raus dem Vorstadtlabyrinth begannen die ersten Qualen. Die gestrigen 150 km haben doch ihre Nachwehen in den Beinen, am Gesäß und im Nacken hinterlassen.

Weiter ging es entlang der kleinkarpatischen Weinstraße, die wie kann es anders sein auch mit einigen Hügeln gesäht ist. Richtung Trnava wurde es dann wieder flacher. Der Wind kam nicht mehr vorne, sondern von der Seite, was es mit Radtaschen auch nicht unbedingt einfach gemacht hat.

Wichtige Erkenntnis heute: vertraue keinen Routen die irgendjemand ins Internet gestellt hat – vorallem nicht wenn sie keiner offiziellen Radroute folgen. Nicht nur einmal habe ich mich heute verflucht die Strecke im Vorfeld nicht geprüft zu haben. Sei es wegen den unwegsamen Feldwegen in der Slowakei, die an sich kein Problem mit dem Gravelbike darstellen sollten, aber wenn ich die Wahl habe, ziehe ich auf langen Strecken mit Gepäck doch lieber die asphaltierten Routen vor. Oder weil der Autor die Strecke in die andere Richtung fährt als der die Strecke hochgeladen hat und dadurch manche Straßen für diese Fahrtrichtung einfach anders verlaufen. Nichtsdestotrotz mit viel Schweiß und einigen Unwegsamkeiten habe ich mir den Weg zum Etappenziel vollkommen ausgepowert erkämpft. Allein der Burger am Etappenziel hat jedoch für die Strapazen  entschädigt.

Trnava, auch ‚Kleines Rom‘ genannt war das Ziel des zweiten Tages. Der Zweitname klingt verheißungsvoll, mag wohl aber eher dem Stadtmarketing dienen. Viele Gemeinsamkeiten mit Rom hab ich nicht entdeckt. Die Schönheit der Stadt hat mich dennoch verblüfft. Insbesondere da bei uns Trnava wohl kaum einer kennt. Mir war der Name nur durch den ortsansäßigen Fußballverein bekannt. Ein wunderschönes Stadtzentrum und riesiger Fußgängerzone, vielen Kirchen und einer vollständig erhaltenen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert bekommt man nicht aller Tage zu sehen . Definitiv einen Besuch wert für alle die an historischen Städten und kirchlichen Bauten interessiert sind – das ganze natürlich abseits von jeglichem Maßentourismus.

Morgen geht’s weiter auf unbefestigten Straßen Richtung Nitra und dann soweit die Waden es mitmachen.

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