Radfahren vom Feinsten

Radfahren vom Feinsten

Tag 4 – letzte Etappe. Wer nur bis hierhin lesen möchte, vorab: ich hab mein Ziel erreicht – Banská Bystrica ❤️. Für alle anderen beschreibe ich gerne meine heutigen Eindrücke in gewohnter Weise.

Los gings heute schon um 07:45 – kurzer Kaffee beim Zusammenpacken, Frühstück gab’s in meiner Unterkunft diesmal keins. Levice hab ich schnell hinter mir gelassen. Irgendwas war anders heute – lag es an der Strecke oder an dem Wissen, dass es der letzte Tag war. Ich konnte die Fahrt in vollen Zügen genießen. Von den Anstrengungen der letzten Tage keine Spur.

Die Strecke führte mich zuerst ins 40 km entfernte Banská Štiavnica. Einen starken Anstieg mit vielen Höhenmetern steckte ich gut weg. Es ging durch das Schemnitzer ‚Gebirge‘ mit vielen idyllischen Ortschaften. Die Uhren ticken hier noch etwas langsamer, so scheint es.

Zwischenziel der heutigen Etappe war Banská Štiavnica. Was ich dort gesehen habe, ließ mich aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Im englischen sagt man dazu wohl ‚Hidden Gem‘ und das trotz der Auszeichnung zum UNESCO Weltkulturerbe. Oder habt ihr schon einmal von der Stadt gehört? Eine unglaubliche schöne Altstadt mit wunderschönen Villen, unzähligen Kirchen, sowie einer alten + neuen Burg. Wie ich später nachgelesen habe kommt der Reichtum der Stadt nicht von ungefähr. Einst war es Zentrum des größten Abbaugebiets edler Metalle in der Habsburgermonarchie. Hierhin werde ich definitiv wieder kommen. Vermutlich dann aber nicht dem Rad.

Nach Banská Štiavnica ging es wunderbar bergab für 15 km. Eine Erleichterung für jeden Ralder nach vielen Höhenmetern.

Nächster Halt war Zvolen, das durch seinen übergroßen Stadtplatz besticht. Zeit für die Besichtigung der dortigen Burg blieb nicht, wollte ich doch unbedingt mein Reiseziel erreichen.

Angekommen nach 99 km und starken 1.100 Höhenmetern in Banská Bystrica hab ich mir die ein oder andere Träne verdrückt. Ich kam gerade rechtzeitig als der hiesige Maibaum am wunderschönen Hauptplatz höchst zeremoniell aufgestellt wurde. Dazu morgen mehr, heute bin ich zu müde und freu mich aufs Bett.

Der heutige Tag war die Krönung der Tour. Eine wunderbare Radstrecke mit viel Struktur. Lange Anstiege und rasante Abfahrten. Wenig Verkehr, tolle Städte und Dörfer in denen die Zeit stillgestanden zu blieben schien. Und allen voran grandioses Wetter ohne diesen fiesen Gegenwind. Genau solche Etappen lassen mein Radfahrerherz höher schlagen. Allein dafür haben sich die Strapazen der letzten Tage bezahlt gemacht.

Morgen geht’s mit dem Zug zurück. Ich freue mich nach dem Abenteuer Frau und Tochter wieder in die Arme zu schließen ❤️

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